***** In den späten 60er Jahren und zu Beginn der 70er war es total en vogue Klassik zu verrocken. Ekseption stand ganz vorne in der Reihe. Auch ELP waren mit dabei. Focus. Viele Gruppen integrierten klassische Elemente in ihre Musik und nannten es progressive. Warum also nicht mal andersherum, dachte sich das LSO, und machte sich schwuppdiwupp an die Arbeit.<br>Heraus kam ein Album dessen Titelliste nicht gerade für Überraschungen sorgt. Stehen dort doch Titel und Namen, auf die damals absolut jeder gesetzt hätte. The Beatles, The Rolling Stones, The Moody Blues, Queen, Procol Harum
keine Überraschung.<br>Überraschend ist jedoch, wie das Projekt umgesetzt wurde und was dabei heraus kam.<br>Zum einen nämlich haben es die Arrangeure Andrew Pryce Jackman, Martyn Ford und Ann Odell glücklicherweise vermieden, auf den üblichen Weichspülerschmalz zu setzen. Es ist keine Fahrstuhlmusik entstanden. Die Orchesterversionen haben Tiefgang und Eigenständigkeit.<br>Zum anderen hat man nicht den Fehler begangen die Songs komplett ihres Rockkontextes zu berauben. Folglich hat man sich zugetraut auch Schlagzeug Gitarre und E-Bass in die Arrangements zu integrieren.<br>Classic Rock bietet nicht nur Highlights, hat aber dafür keinen einzigen Komplettausfall. Einige der Songs finde ich gar spektakulär umgesetzt, so als wären sie von Anfang an für eine Orchesterbesetzung geschrieben worden. Mancher Song klingt nach Strawinsky, Dvorak oder Bach. Bei anderen hört man, wie wenig kompositorische Substanz wirklich dahinter steckt.<br>Ein durchweg interessantes Projekt, teilweise genial umgesetzt |