****** Manche Alben lassen einen so schnell nicht mehr los, wenn man sie einmal gehört hat. "Ten Love Songs" der Norwegerin Susanne Sundfør ist so ein Album, das sich ständig in meinen Hinterkopf schleicht und mir zuflüstert: "Hör mich an!" Und das mache ich dann, denn die zehn Liebeslieder, die wohl zu den spannensten und außergewöhnlichsten ihrer Art zählen, gleichen einer abenteuerlichen Reise durch einen irgendwie mutigen, kühnen, aber doch funktionierenden Mix aus Dancepop und klassischen Elementen. Da schummelt sich schon mal eine Orgel mitten in die Uptempo-Synthpopnummer "Accelerate" rein, breitet sich ein epischer, klassischer Orchesterpart im Albumhöhepunkt "Memorials" aus, klingt der lupenreine, infektiöse Popsong "Kamikaze" in einem bezaubernden, kurzen und höchst überraschenden Cembalo-Spiel aus und surrt sich eine Legion wütender Synthie-Insekten durch den furiosen Closer. Die Übergänge zwischen den Songs sind zum Teil genial; Paradebeispiel dafür ist die Art, wie "Accelerate" in eines der schönsten Lieder des Albums, nämlich "Fade Away", fließt.<br><br>Wer nach dieser Beschreibung fürchtet, dass sich das Album aufgrund seines Einfallsreichtums als zu komplex erweist, um noch wirklich eingängig zu sein, dem sei hier das Gegenteil versprochen. Nach drei oder vier Hördurchgängen liebt man alles am Album, obwohl zu dem Zeitpunkt längst noch nicht alle Details erforscht wurden. Und Songs wie "Delirious" und "Slowly" sind sowieso Pop vom Allerfeinsten, deren schöne Melodien sofort hängen bleiben.<br><br>Anspieltipps: <br><br>Hört euch gefälligst das ganze Album von vorne bis hinten an, ohne einen Track zu skippen! :) |