*** Im ersten Quartal des Jahres 1979 stieß eine Single mit dem Titel Baby Its You von einer Gruppe namens Promises bis auf Platz 4 der deutschen Hitparade vor. Promises bestand aus den Geschwistern Jed, Leslie und Benny Knauer. Sie kamen aus den USA und waren der Nachwuchs deutscher Auswanderer. Das war für die hiesigen Popmagazine Grund genug, sich für dieses Trio zu interessieren und sie als die neuen Kometen am Pophimmeln zu feiern. Mitte 1979 feierten sie in Deutschland mit Lets Get Back Together einen weiteren Hit, dann stürzten sie auch wieder wie eine Sternschnuppe ab und verschwanden auf Nimmerwiedersehn im Dunkel der Popgeschichte. Was von Promises geblieben ist, sind die beiden Hits und das Album Promises, das sich in Deutschland recht gut verkaufte. Sowohl optisch als auch musikalisch wirkten Promises wie Vorboten der bevorstehenden 80er Jahre. Die insgesamt 10 Stücke, alle aus der Feder der Knauers, sind zwar eher belanglos, bewegen sich aber auch einem sehr guten Niveau. Das Album beginnt mit ihrem Tophit Baby Its You, ein wirklich gutes Stück, toll arrangiert und instrumentiert und obendrein von Benny und Leslie sehr gut gesungen. Wenn man bedenkt, daß Promises eine Newcomerband war und das es 1978 kaum gute Produktionen im Bereich Pop gab (wenn man vielleicht von Abba einmal absieht), dann ist Baby Its You außergewöhnlich. Das glatte Gegenteil davon ist Lets Get Back Together, ein Titel, der Mitte 1979 bis auf Platz 18 der deutschen Hitparade kam. Das Stück ist äußerst mies gesungen und bewegt sich musikalisch eher in Gefilden der Bay City Rollers, Teens & Co., allerdings in einem zeitgemäßen Gewand. Der Rest des Albums ist bis auf eine Ausnahme ziemlich belangloser Pop mit leichten Discoeinschüben, den man sich durchaus anhören kann, aber den man mit Sicherheit nicht kennen muß. Die angesprochene Ausnahme heißt Radio On, ist eine Ballade und nach Baby Its You das mit Abstand beste Stück eines alles in allen doch ziemlich belanglosen Albums. Wenn man sich Promises einmal von Anfang bis Ende durchhört, dann wundert es einen nicht, daß die Gruppe ebenso schnell wieder in der Versenkung verschwand wie sie aufgetaucht ist. Wie gesagt, die Musik ist trotz ihrer Belanglosigkeit gar nicht mal schlecht und man merkt schon, daß sich alle an dieser Produktion Beteiligten Mühe gegeben haben. Aber nur zwei gute Stücke auf einem Album sind einfach zu wenig. |