**** Mal was Anderes, das man da gerade in den internationalen Trendcharts erblickt, auch wenn es bisher in Deutschland hierfür nicht für einen Charteinstieg gereicht hat. Stilistisch ist das ein sehr straighter Arbeiter-Protestsong, eindringlich gesungen und mit einem sehr, sehr minimalistischen Live-Musikvideo bestückt. Zwei Dinge möchte ich im Kontext dieser Nummer aber thematisieren:<br><br>Zunächst folgenden Ausschnitt aus dem Song:<br><br>"Lord, we got folks in the street, aint got nothin to eat<br>And the obese milkin welfare<br>Well, God, if youre 5 foot 3, and youre 300 pounds<br>Taxes ought not to pay for your bags of fudge rounds"<br><br>Ich empfinde immer eine große Traurigkeit, wenn Unterprivilegierte über einander herziehen und oftmals ist auch Fettleibigkeit in westlichen Industriestaaten ein Phänomen, das eher sozial Schwächere trifft, da diese häufig weder das Geld noch das Know-How haben, um sich gesund zu ernähren. Fettleibige also pauschal als Schmarotzer zu diskreditieren, finde zumindest ich ziemlich daneben.<br><br>Und dann möchte ich als Zweites noch erwähnen, dass der große internationale Hype um diesen Song offenbar vor allem daran liegt, dass er bei Social Media von einigen rechten Influencern sehr eifrig geteilt wird.<br><br>Das nur als Anmerkung, denn ich halte jetzt nicht soooo viel davon, Musik(er) abzuwerten, weil "die falschen Leute" sie supporten - kontrovers aber kann man diesen Titel inhaltlich durchaus sehen. Musikalisch für mich ein interessantes Unikat für diese Zeit, aber musikhistorisch nun wahrlich auch nicht der wirkmächtigste und schon gar nicht intelligenteste Protestsong. Mag ich aber dennoch ganz gerne hören und bin gespannt, welche Wellen der noch so schlagen wird. |