****** Willkommen in Alices kleinem Horrorladen! Willkommen in Alices Revue voll bizarrer Ideen! Nachdem Alice Cooper mit dem Album Schools Out und der gleichnamigen Single 1972 den weltweiten Durchbruch geschafft hatte, ging es darum, adäquat nachzulegen. Und das tat die Band 1973 mit Billion Dollar Babies, das von der Klasse Schools Out zumindestens ebenbürtig ist. Gleich mit dem Opener Hello Hooray! langt die Band erst einmal gewaltig hin. Das Stück, eine Mischung aus Ballade und donnerndem Rock, gehört schlichtweg zu den besten Stücken, welches die Band je aufgenommen hat. Als Singleauskopplung wurde Hello Hooray! im Frühjahr 1973 weltweit ein Hit (u.a. Nr. 4 in England und Nr. 17 in Deutschland). Raped And Freezin ist kein gradliniger, kraftvoller Rocker. Ein echter Klassiker im Repertoire Alice Coopers ist mittlerweile Elected, ein Rocker mit kraftvollen Gitarrensolos und heftigen Bläsersätzen. Als Nachfolgesingle von Schools Out setzte Elected im Herbst 1972 seinen Siegeszug durch die internationalen Charts an (u.a. Nr. 3 in England und Deutschland). Ebenfalls ein internationaler Hit, wenn auch nicht so erfolgreich wie die vorangegangenen, wurde Billion Dollar Babies, ein aggressiver Rocker mit schneidenden Gitarrenriffs von Glen Buxton. Das Stück besitzt aufgrund seiner cleveren Aufmachung das Potential zu einem Rockklassiker. Unfinished Sweet ist in seinen Gesangpassagen ein gradliniger Rocker, in den Instrumentalpassagen glänzt das Stück mit teilweise irrwitzigen Baß- und Gitarrenläufen. Mit diesem Stück knüpfen Alice Cooper an so verschrobene Stücke der Vergangenheit wie Killer oder Halo Of Flies an. Grandios! Mit No More Mr. Nice Guy setzte die Band Mitte 1973 ihre Hitserie fort (u.a. Nr. 9 in England und Nr. 10 in Deutschland). Der gradlinige Rocker mit dem prägnanten Refrain gehört mit Sicherheit zu Alice Coopers populärsten Stücken der 70er Jahre. Musikalisch etwas ungewohnt kommt die Band in Generation Landslide daher. Musikalisch erinnert das Stück etwas an The Allman Brothers oder The Doobie Brothers. Wer aber eine Kopie erwartete, der wird eines besseren belehrt. Unbedingt einmal auf den Text achten. Eine kleine Reise in die paranoide Welt des Alice Cooper garantiert Sick Things. Wem das ganze etwas an The Whos Uncle Ernie aus Tommy erinnert, der liegt mit Sicherheit nicht falsch. Auf jeden Fall macht das Anhören von Sick Things Spaß, vorausgesetzt, man besitzt einen Draht zu schrägen Sachen. Völlig ungewohnt, wie eine kleine Clubballade, klingt das kurze Mary Ann. Wer es schräg und düster mag, der wird an I Love The Dead seine helle Freude haben. Die Gegensätzlichkeit von Michael Bruces Pianospiel und Glen Buxtons teilweise schneidenden Gitarrenspiel bilden einen herrlichen Kontrast und verleihen dem Stück eine besondere Atmosphäre. Alice Cooper und seine Mannen standen immer im Ruf, mit einer besonders spektakulären Show ihre doch recht simple Musik zu überspielen. Wer aber ein Album wie Billion Dollar Babies hört, der wird feststellen, daß hier echte Könner am Werk sind, die ihr Handwerk verstehen und eine sehr abwechslungsreiche Rockmusik spielen. Das Album ist sehr gelungen und verliert auch nach dem x-ten Anhören nichts von seinem Charme. Wer auf 70s Rockmusik der besonderen Art steht, der sollte unbedingt einmal in Billion Dollar Babies hineinhören. Es lohnt sich! |